Kreisklasse AB – Relegation in Wiesen – TuS Leider II vs. Viktoria Brücken 4:0 (28.05.2016)

Im Winter bestritt man das einzige Vorbereitungsspiel gegen Leider II (2:1-Niederlage), das vom ehemaligen JFG-Coach Claus Kuhn trainiert wird. Zu diesem Zeitpunkte ahnte absolut niemand, dass man sich drei Monate später in einem Relegationsspiel um den Verbleib bzw. Aufstieg in die Kreisklasse gegenüber stehen würde. Da sich Leider I in der Bezirksliga frühzeitig im gesicherten Mittelfeld befand, konnte man den Fokus in der Rückrunde auf den Aufstieg der Zweiten legen. Daher war klar, dass Leider II auf den ein oder anderen bezirksligaerfahrenen Akteur zurückgreifen würde. Insbesondere auf Daniel Meßner, der sowohl in der Bezirksliga als auch in der A-Klasse treffsicherster Akteur Leiders war, galt es ein Augenmerk zu legen.

In den ersten Minuten der Partie hatte Leider leichtes Oberwasser. Unsere Viktoria brauchte eine Weile, um ins Spiel zu finden und das Match ausgeglichen zu gestalten. Auf beiden Seiten war die Nervosität spürbar, sodass immer wieder einfachste Fehler unterliefen. Dementsprechend konzentrierte sich das Offensivspiel meist auf lange Bälle. Eben ein solch langer Ball verhalf Leider zur Führung, als Ralf Kern mit dem Außenrist klären wollte und den Ball nicht richtig traf. Dadurch landete die Kugel genau im Lauf von Timo Urbainczyk, der frei vor Max Fischer nur noch einschieben musste (35.Min.). Doppelt bitter: Nur eine Minute zuvor hatte Eric Kern nach Hereingabe Hocks die Viktoria-Führung auf dem Schlappen. Leider verzog er am langen Pfosten freistehend. Nur fünf Minuten später fiel bereits die Vorentscheidung: Erneut ein langer Ball in den Sechzehnmeterraum, den Max Fischer unterlief und Meßner dankend abstaubte (40. Min.). Vielleicht hätte ein schneller Anschlusstreffer dem Spiel noch einmal eine Wende geben können, doch der gelang weder vor noch nach der Pause. Dazu trug auch eine kuriose Entscheidung des Schiedsrichters bei, die möglicherweise grundsätzlich regelkonform sein mag, aber in dieser Situation auf jeden Fall mehr als  umstritten war: Ein Leiderer wollte einen Brücker Steilpass ins Toraus rollen lassen, was Julian Bozem dazu nutzte den Ball auf der Torauslinie in Richtung Tor zu spitzeln und den Gegenspieler zu umkurven. Dieser wusste sich nur noch mit einem Foul zu helfen. Ein klares Foulspiel! Und als Schiedsrichter Marquart pfiff, rechnete vermutlich jeder auf dem Wiesener Sportgelände mit einem Elfmeter. Stattdessen entschied Marquart in Abstimmung mit seinem Assistenten auf Schiedsrichterball, was überall für fragende und entgeisterte Gesichter sorgte. Die Begründung lautete, dass sowohl der Ball als auch das Foulspiel innerhalb des Spielfeldes hätten sein müssen, um Elfmeter geben zu können. Da aber das Foulspiel außerhalb des Spielfeldes stattgefunden hätte (hier gehen die Meinungen auseinander), wäre ein Strafstoß nicht möglich. Dass der Foulende ohne Gelbe Karte davon kam und kein Brücker Spieler zum anschließenden Schiedsrichterball ging, sondern Leider den Ball unbedrängt in die Brücker Hälfte schießen konnte, passte ins Bild. Da wurde es fast zur Randnotiz, dass Andre Lange kurze darauf nach feinem Zuspiel von Geis an der Latte scheiterte.

Die Geschichte der zweiten Hälfte ist schnell erzählt. Mit der Führung im Rücken konnte sich Leider voll und ganz auf Konter konzentrieren und unserer Mannschaft das Spiel überlassen. Bis zum gegnerischen Strafraum spielte man nicht schlecht, doch spätestens dann war man mit dem Latein am Ende. Miserable Flanken und fehlendes Durchsetzungsvermögen sorgten dafür, dass man an diesem Tag wohl noch Stunden hätte spielen können ohne ein Tor zu erzielen. Als Meßner bei einem Konter zwei Brücker Verteidiger stehen ließ und mit einem platzierten Flachschuss das 0:3 erzielte, war die Messe endgültig gelesen. Urbainczyk setzte mit einem Kopfball zum 0:4 den Schlusspunkt.

Das Ergebnis fällt vielleicht um ein bis zwei Tore zu hoch aus, da Leider uns zu keiner Zeit an die Wand spielte. Vielmehr genügte eine solide Teamleistung gepaart mit entsprechender individueller Klasse um den Aufstieg perfekt zu machen. Aus Brücker Sicht bleibt festzuhalten, dass man mit derartigen individuellen Fehlern in der Defensive und einer über weite Strecken harmlosen Offensive in der Kreisklasse nichts zu suchen hat. Jetzt braucht man noch zwei Siege, um den Klassenerhalt auf den letzten Drücker zu schaffen. Dazu wird schon im (ersten) Spiel gegen Rothenbuch (Mittwoch, 18:30 Uhr in Eichenberg) eine gehörige Leistungssteigerung nötig sein.

 

Aufstellung: Fischer – Lorenz (Kern E.), Bozem S., Kern R. (Stein), Mader – Gerigk, Geis C. – Lange, Yaparsidi, Bozem J. – Hock (Glaser)

Tore: 1:0 (35. Min.), 2:0 (40. Min.), 3:0 (69. Min.), 4:0 (79. Min.)