Das Nachholspiel am Freitagabend mitten im Spessart bot den Zuschauern so ziemlich alles, was ein gutes Fußballspiel ausmacht. Bis zur letzten Minute kämpften die Hausherren um einen Punkt gegen die Viktoria, doch Brücken behielt in den Schlussminuten die nötige Ruhe und holte den so wichtigen Dreier.
Dabei hatte nach der Anfangsviertelstunde wohl niemand gedacht, dass das Spiel noch so ein Thriller werden könnte. Denn die Heinrichsthaler luden die Viktoria durch einfache Fehler immer wieder zu gefährlichen Torchancen ein. Schon nach acht Minuten zappelte der Ball zwangsläufig im Kasten der Gastgeber. Lukas Friebel umkurvte auf der rechten Seite seinen Gegenspieler und passte am Sechzehner auf den mitgelaufenen Patrik Hock, der dem Keeper keine Chance ließ. Nur kurze Zeit später das 2:0: Hock schnappte sich nach einem Missverständnis in der Heinrichsthaler Hintermannschaft den Ball und legte ihn rüber zu Andre Lange. Diesem versprang bei der Annahme jedoch der Ball und die Chance schien schon hinüber. Lange drehte sich jedoch in seiner mittlerweile bekannten Manier zweimal um sich selbst, schüttelte dabei seine Gegenspieler ab und traf doch noch zum umjubelten 2:0. Danach hatten Christoph Geis und Patrik Hock noch große Chancen, auf das wohl vorentscheidende 3:0 zu stellen. Doch wie so oft im Fußball sollte sich das Vergeben der Möglichkeiten rächen. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß war die Brückener Abwehr noch unsortiert und der Heinrichsthaler Spieler kam zum Kopfball. Dieser segelte unglücklich in einem hohen Bogen über Torwart Dominik Geis ins Tor. Nach dem Anschluss entwickelte sich eine offene Partie, bei der bis zur Halbzeitpause jedoch keine großen Chancen herausgespielt wurden. Ein Wermutstropfen für Brücken: Nach einem Pressschlag musste Innenverteidiger Christoph Ackermann ausgewechselt werden, für ihn kam Florian Safran in die Partie.
Für die zweite Hälfte hatten die Gastgeber umgestellt, der Libero wechselte auf die Seite und kurbelte immer wieder das Offensivspiel der Heinrichsthaler an. Die größte Chance hatte jedoch wieder Hock, dessen Schuss nur knapp am Tor vorbeiging. Es entwickelte sich ein hartes, umkämpftes Spiel, bei dem richtig große Torchancen eher Mangelware waren, das Spiel durch seinen kämpferischen Charakter dennoch zu gefallen wusste. Die Heimmannschaft versuchte es immer wieder mit langen Bällen auf die großen Stürmer, Ralph Kern und Steffen Bozem hatten gegen die starke Offensive alle Hände voll zu tun. In den Schlussminuten wurde es dann noch einmal richtig brenzlig vor dem Brückener Gehäuse. Die Heimfans hatten in zwei Situationen schon den Torschrei auf den Lippen, doch Geis wehrte in beiden Fällen stark ab und bewahrte seine Mannschaft so vor dem Ausgleich. Letztlich brachte die Viktoria den knappen Vorsprung über die Zeit.
Mit dem Dreier im Nachholspiel rückt man dem Tabellenführer Mensengesäß weiter auf die Pelle. Durch dessen Niederlage im Derby gegen Mömbris hat die Viktoria nun alle Trümpfe wieder in der Hand. Auf dem dritten Platz lauert jedoch der starke FC Eichenberg, der in der Rückrunde keine Schwäche zeigt. Vor allem die Spiele gegen ebenjene Eichenberger und eine Woche später in Laudenbach werden deshalb wohl über die Meisterschaftshoffnungen der Viktoria entscheiden.
Aufstellung: D. Geis – Lorenz, S. Bozem, Ackermann (18. Min. Safran, 62. Min. Baldi), Mader – R. Kern, Gerigk – Lange, C. Geis, Friebel (86. Min. Glaser) – Hock
Tore: 0:1 Hock (6. Min.), 0:2 Lange (11. Min.), 1:2 (17. Min.)
2. Mannschaft: spielfrei
– Lukas Friebel
