Mit dem KSV Heinrichsthal kam zum vierten Spieltag eine Wundertüte nach Brücken. Der Aufsteiger, der vergangenes Jahr in überzeugender Art und Weise den Meistertitel in der B-Klasse holte, ist mit vielen guten Spielern gespickt und ist sicherlich ein Anwärter auf die vorderen Plätze.
Besser ins Spiel kam jedoch die Viktoria, die auf einige Stammspieler verzichten musste. Mit der Edelaushilfekraft Patrik Hock im Sturmzentrum zog Brücken ein gefälliges Offensivspiel auf, das auch mit dem Führungstreffer belohnt wurde. Nach einem Freistoß von Andre Lange, den der Torwart nur abklatschen lassen konnte, staubte Christian Dorn zum 1:0 ab. Kurze Zeit später markierte Florian Safran das 2:0, bei dem er frei vor dem Torwart diesem mit einem platzierten Schuss keine Abwehrchance ließ. Brücken hatte danach weiterhin Oberwasser, nur die Chancen konnte man nicht verwerten. Wie so oft sollte sich das natürlich rächen. Heinrichsthal, von denen sonst offensiv bis dahin nicht viel zu sehen war, kam durch ihren Stürmer aus kurzer Distanz zum Anschlusstreffer. Doch damit nicht genug, sogar den Ausgleichstreffer musste die Viktoria hinnehmen. Der gegnerische Spieler lief hierbei am Sechzehner entlang, ließ den Brückener Abwehrspieler mit einer Finte aussteigen und verwandelte trocken zum 2:2. Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die Pause.
In der zweiten Hälfte entwickelte sich ein ausgeglicheneres Spiel, beide Mannschaften zeigten ein offensiv ansprechendes Spiel. Den Spielfluss machte dann jedoch eine zehnminütige Verletzungsunterbrechung zunichte, bei der der Heinrichsthaler Spieler über eine Blockade im Bein lamentierte. Glücklicherweise löste sich diese von selbst, sodass der angerückte Notdienst gar nicht gebraucht wurde. Das Spiel nahm sich auch danach eine kleine Auszeit, bis Hock nach starker Vorarbeit von Daniel Mader das 3:2 erzielten konnte. Mader tankte sich durch die Abwehr zur Grundlinie und brachte den Ball in die Mitte. Der Torwart ließ ihn wieder nur abklatschen, sodass Hock sicher zur erneuten Führung einschieben konnte. Diese sollte jedoch nicht lange Bestand haben, denn nur kurze Zeit später glich Heinrichsthal durch einen Kopfball nach einer Ecke wieder aus. Und es sollte noch schlimmer kommen. Nach einem sehr unglücklichen Eigentor von Brücken führte der A-Klassen-Neuling sogar. Die letzten zehn Minuten waren auf der einen Seite vom Andrang der Brückener geprägt, auf der anderen Seite zerstörten viele Unterbrechungen den Spielfluss. So feierten die Gäste schon mehr oder weniger den Auswärtssieg, in allerletzter Minute schlug die Viktoria dann aber doch noch zu. Marcell Ott spielte auf der rechten Seite seine Schnelligkeit aus und sprintete in den Strafraum, in dem er dann vom gegnerischen Abwehrspieler gelegt wurde. In Abwesenheit des etatmäßigen Schützen Steffen Bozem nahm sein Bruder Julian die Verantwortung auf sich und verwandelte sicher zum umjubelten Endstand von 4:4.
Die Zuschauer bekamen an diesem Nachmittag einen absoluten Fußballleckerbissen, der so ziemlich alles zu bieten hatte. Mit dem Unentschieden kann man zwar letztendlich durch den Treffer in allerletzter Minute zufrieden sein, ein Sieg wäre bei besserer Chancenverwertung jedoch sicherlich auch drin gewesen.
Aufstellung: D. Geis – Lorenz, Ackermann, Lange, Ott – Gerigk, Mader – Safran (Jung), J. Bozem, Dorn (Glaser) – Hock
Tore: 1:0 Dorn (15. Min.), 2:0 Safran (20. Min.), 2:1 (24. Min.), 2:2 (36. Min.), 3:2 Hock (70. Min.), 3:3 (81. Min.), 3:4 Eigentor (90. Min.), 4:4 J. Bozem (11m) (90. Min. + 11)
2. Mannschaft: spielfrei
– Lukas Friebel
