Anderer Spielverlauf, gleiche Erkenntnis: Im Gegensatz zu den letzten vier Partien lag die Viktoria zur Pause nicht in Front und verspielte eine Pausenführung, sondern glich im 2. Durchgang zum 1:1 aus. Aufgrund der Feld- und Chancenüberlegenheit dennoch einmal mehr zwei verschenkte Punkte und zugleich das vierte Remis in Folge.
Nach zwei Spielen mit nahezu klassischem Libero kehrte man im Derby wieder zur Viererkette zurück. Dies wirkte sich direkt positiv auf das Aufbauspiel auf, sodass der Ball deutlich besser in den eigenen Reihen lief. Trotz des holprigen Rasens konnte man sich immer wieder gut nach vorne kombinieren und hatte ein deutliches optisches Übergewicht. Mömbris versuchte nach Ballgewinn das Spielfeld mit langen Bällen zu überbrücken und so die aufgerückte Viktoria in Bedrängnis zu bringen. Einer dieser langen Bälle führte dann auch zur 1:0-Führung der Hausherren, als der FC-Akteuer im Laufduell mit Christoph Ackermann zu Fall kam und Luigi Antonica den berechtigen Strafstoß verwandelte (27.). Unsere Mannschaft hatte ihre besten Möglichkeiten mit drei gefährlichen Distanzschüssen, wobei Michael Kaiser zweimal am Aluminium scheiterte. Leider wurden mehrere Angriffe über die Außenbahnen leichtfertig verspielt, da oftmals das Zentrum nicht besetzt war und die Hereingaben keinen Abnehmer fanden.
Im zweiten Abschnitt zeigte sich ein ähnliches Bild. Mömbris lauerte auf Konter und Fehler im Aufbauspiel, Brücken machte das Spiel. Der Ballbesitz unserer Viktoria lag bei gefühlt 70-80 Prozent. Zwischen beiden Strafräumen wurde immer wieder gefällig kombiniert, vorne fehlte allerdings die letzte Konsequenz und Entschlossenheit. Die beste Möglichkeit zum Ausgleich vergab der eingewechselte Stefan Henkel, dessen harmloser Schuss im Strafraum sichere Beute für den FC-Keeper wurde. So musste einmal mehr eine Standardsituation für den Torerfolg herhalten. Bei einem Freistoß aus 25-30 Meter halblinker Position fasste sich Christoph Geis ein Herz und die Kugel schlug im rechten Winkel ein – 1:1 (66.). Nur wenig später hätte der gleiche Akteuer das Spiel endgültig drehen können, als er einen Querpass Christian Schöfers aus ca. 15 Metern über das Tor schoss. Da auch mehrere hohe Flankenbälle, bei denen der kleingewachsene FC-Torwart immer wieder Probleme hatte, keinen Abnehmer fanden, blieb es am Ende beim 1:1.
Mit dem nun schon vierten Remis in Folge kann man nach der Partie zumindest auf der spielerischen Leistung aufbauen, wenngleich diese nicht über die offensichtliche Abschlusschwäche hinwegtäuschen darf. Allerdings wäre es aufgrund der doch überschaubaren Offensivkationen der Gastgeber auch möglich gewesen mal ohne Gegentor zu bleiben und so drei Punkte einzufahren.
Aufstellung: Herbert M. – Mader, Bozem S., Ackermann (60. Henkel), Glaser – Geis, Gerigk, Nees – Herbert P. (46. Schöfer), Bozem J. (46. Ferrara), Kaiser
Tore: 1:0 (27.), 1:1 Christoph Geis (66.)
2. Mannschaft: 1:3 (Torschütze: Norbert von Geibler)
